Vorgeburtlicher Stress

Früher dachte man, dass jüngere Kinder sich bis zum 2. oder 3. Lebensjahr an nichts erinnern würden, was ihnen und ihrer Familie passiert ist.

Heute weiß man, dass Embryos oder Föten vom Stress der Mutter beeinträchtigt werden können, so dass sich dadurch sogar Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung nach der Geburt entwickeln können.

 

Neurobiologen und Pränatalforscher können bestätigen, dass ein Embryo schon am 13. bis 14. Tag nach der Befruchtung über die Nabelschnur mit der Mutter und ihrem emotionalen Erleben unmittelbar verbunden ist.

Es ist von Anfang an auf Lernen, Beziehung und Verbundenheit angelegt:

 

"Das sich entwickelnde Kind ist ein lebendiges interaktives Wesen, das von der Empfängnis an durch seine mütterliche Umgebung beeinflusst wird", schreiben die Pränatalforscher Inge und Hans Krens.

 

Das Ungeborene hört Stimmen, hört, ob sie freundlich oder aggressiv klingen, es stellt sich ein auf den Herzschlag und erkennt auch die Stimme der Mutter und des Vaters nach der Geburt wieder.

 

Gefühlszustände haben eine physiologische Basis, sie zeigen sich in der hormonellen Veränderung im Blut, der Qualität der Sauerstoffzufuhr und der Herzfrequenz. Ist die Mutter ängstlich, werden Adrenalin und Kortisol ausgeschüttet, diese Hormone überschreiten die Plazentaschranke und stimulieren im Fötus physiologische Reaktionen - im Ultraschall konnte man beobachten, wie das Ungeborene anfängt zu strampeln oder wie es erstarrt.

Wenn die Mutter unter Stress steht, zieht sich ihre Bauchdecke zusammen, der Embryo hat weniger Platz und kann sich weniger bewegen. Heute weiß man, dass Bewegung mit der Gehirnentwicklung verknüpft ist und wenn diese nur eingeschränkt möglich ist, auch Intelligenzminderung auftreten kann.

 

Das Ungeborene trinkt mit, raucht mit, es liebt und hasst mit, es freut sich und leidet mit.

 

Stress oder Traumata können ausgelöst werden durch

  • Ambivalenz oder Ablehnung der Mutter oder des Vaters dem Kind gegenüber
  • Abtreibungsversuch
  • Angst, Stress der Mutter, häusliche Gewalt
  • Unfall, Schock, Verlusterfahrung der Mutter
  • Krankheit, Depression, psychische Erkrankung
  • Alkohol, Nikotin und Drogen- oder Medikamentenabusus
  • Verlust des Zwillings
  • Fruchtwasserpunktion und andere medizinische Eingriffe

Kaiserschnitt ist oft ein Hinweis, dass schon vor der Geburt eine Bindungsstörung aufgetreten ist.

 

Später im Leben kann es sein, dass bei Betroffenen Symptome von Panik oder Angst, Depression, Suizidalität, körperliche Beschwerden wie Allergien, Asthma, Bronchitis, Darmerkrankungen, chronische Müdigkeit u.a. auftreten, die auf Methoden der westlichen Medizin nicht ansprechen und deren Ursache sich die Betroffenen nicht zu erklären wissen.

 

Lisa Schwarz hat mit CRM, Comprehensive Resource Model, ein Verfahren entwickelt, um sich an diese vorgeburtlichen Traumata zu erinnern und sie zu bearbeiten. Mit Hilfe der Blickrichtung, die zum wahren Selbst (Core Self) gehört, können sich KlientInnen an Vorkommnisse und ihre Gefühle aus der vorgeburtlichen Zeit er-innern und Belastendes mit Hilfe von Atemtechniken und Bindungsressourcen auflösen.