traumaorientierte Paartherapie

Hund und Katze können sich trotz und gerade wegen ihrer Verschiedenheit gut verstehen
traumaorientierte Paartherapie kann zu einer besseren Beziehung führen

 

 

 

Welche Paare brauchen eine traumaorientierte Paartherapie?

 

 

 

 

 

 

 

Hinweise für eine Beziehung, die durch (übertragene) Traumata belastet sein kann, sind

  • viel unnützer Streit oder Getrennt Nebeneinander her leben
  • kaum emotionaler Austausch oder Funktionalisierung des Gegenübers
  • wenig Verbindlichkeit, Rückzug oder Umklammerung und Manipulation
  • Kontaktabbrüche und Sprachlosigkeit
  • keine Lust mehr (aufeinander).

 Oft zeigt sich, dass belastende Erfahrungen aus der Kindheit eine Partnerschaft beeinträchtigen, dazu zählen

  • Vernachlässigung
  • körperliche, emotionale, sexuelle Gewalt
  • Parentifizierung (Kind übernimmt die Elternrolle)
  • häusliche Gewalt oder Suizid im Elternhaus
  • Sucht in der Familie
  • Psychische Erkrankung eines Elternteils
  • Verlust von wichtigen Bezugspersonen, Krankenhaus- oder Heimaufenthalte u.a.
  • auch die Abwesenheit des Vaters, der beruflich zu sehr eingebunden war

Kinder mit diesen schwerwiegenden Erfahrungen können eine komplexe posttraumatische Belastungsstörung entwickeln, die sich auf ihre Beziehungen auswirkt.

Die PartnerInnen haben dann Muster aus ihren Ursprungsfamilien übernommen und übertragen traumatisierende Botschaften ihrer Eltern (Täterintrojekte) auf ihr Gegenüber.

Zum Beispiel übernimmt ein Teil immer die Verantwortung für das Wohlergehen des Anderen, während dieser sich bevormundet fühlt und eigene Bedürfnisse nur außerhalb der Partnerschaft wahrnehmen kann.

 

In der Therapie lernen beide ihren Partner und ihre Partnerin als Kind mit einer traumatischen Vergangenheit neu kennen und können sein und ihr Verhalten besser einschätzen und verstehen. Sie lernen ihre  Projektionen auf den anderen kennen und können die Übertragung eigener innerer Konflikte stoppen.

 

Die wichtigsten Traumata werden in einer Traumatherapie aufgearbeitet, wobei es für das Zusammenleben bereichernd ist, wenn der Partner, die Partnerin daran teilnimmt und die Gelegenheit bekommt, dem anderen emotional näher zu kommen.

 

Transgenerationale Übertragung von Traumata

 

Bei einer Therapie sind möglicherweise auch transgenerationale Verstrickungen aufzulösen. Werden Traumata nicht verarbeitet, werden sie an die Kinder weitergegeben und die Symptomatik kann sich sich von Generation zu Generation verschlimmern.

Pierre Janet, einer der frühen französischen Traumatherapeuten im ausgehenden 19. Jahrhundert, hat einmal zu recht festgestellt:

"Wer ein Trauma nicht realisiert, ist gezwungen, es zu wiederholen oder zu reinszenieren."

 

Neben Gewalt und Unterdrückung in der Familie spielen auch gesellschaftliche und weltpolitische Ereignisse wie das nationalsozialistische Terrorregime mitsamt seiner schwarzen Pädagogik und der 2. Weltkrieg eine Rolle.

Männer, die als Soldaten unmenschlichen Bedingungen ausgesetzt waren, haben oft den Bezug zur Liebe verloren und üben häusliche Gewalt aus. In den Kriegswirren werden oft Frauen vergewaltigt und geben Angst vor Nähe oder unterdrückten Hass an ihre Nachkommen weiter. Flucht und Vertreibung können sich auch in den nächsten Generationen auswirken, die sich vielleicht nirgends heimisch oder sicher fühlen.

 

siehe dazu den Artikel über Kriegstrauma

70 Jahre nach der Befreiung - wie befreit sind wir wirklich?

 

Zum Konzept der Paartherapie lesen Sie hier mehr: