Paartherapie bei häuslicher Gewalt

Paartherapie befasst sich mit den Ursachen der Gewalt, sie wirkt tiefgreifender und fördert eine umfassende Persönlichkeitsentwicklung. Es wird mehr emotionale Nähe zwischen den PartnerInnen gefördert und ein liebevollerer Umgang mit sich und den Kindern ermöglicht.

 

Inhalte der Therapie sind:

  • Psychoedukation und Erklärung der Abläufe im Körper bei toxischem Stress
  • Maßnahmen zur Stressbewältigung
  • Aufdecken von Triggern und Aufarbeitung der zugrunde liegenden Traumata
  • Berücksichtigung der dem Gewaltverhalten zugrundeliegenden individuellen Bedürfnisse

 

Kommt es zu einer Gewalteskalation, zeigt sich oft, dass beide Parteien sich gegenseitig getriggert haben und ihre Wahlmöglichkeiten, sich anders zu verhalten, in dem Moment verloren haben. In der Regel sind auch schon lange in der Beziehung Bedürfnisse eines oder beider PartnerInnen von sich selbst oder vom Gegenüber nicht genügend berücksichtigt worden. Es kann sein, dass die PartnerInnen dabei Muster aus ihren Ursprungsfamilien übernommen haben.

 

Die Therapie beinhaltet die Aufarbeitung von Traumata, die zu Triggern werden und gewaltsames Verhalten fördern. Beide Parteien können dann einzeln an ihren Themen arbeiten oder sich vom Partner, der Partnerin begleiten lassen. Das Konzept gleicht dem der traumaorientierten Paartherapie.

Siehe dazu Friederike Masz: "Dem Schmerz begegnen und in die Liebe hineinwachsen - traumaorientierte Paartherapie ", in Melanie Büttner (Hrsg.): Handbuch Häusliche Gewalt, Schattauer Verlag, Stuttgart 2020